
bessie berlin schafft Begegnungen für Frauen, die sich Austausch und Community wünschen. Das Projekt bietet weiblicher Literatur, Kunst und Kultur eine Bühne und lädt ein zum Diskutieren, Feiern und Teilen von Erfahrungen. Wenn du mehr über uns erfahren möchtest, oder du daran interessiert bist, wann das nächste Event stattfindet, kannst du uns schreiben, unseren Newsletter abonnieren oder uns auf Instagram folgen.
Wir glauben, dass es wichtiger denn je ist, zusammenzukommen.
Unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Religion, Alter und Einkommen.
Wir glauben, dass wir mehr gemeinsam haben, als Dinge, die uns trennen und dass in Vielfalt Stärke und Schönheit liegt.
Wir fordern mehr Sichtbarkeit und Gehör für Frauen und Frauen-Themen.
Und widmen uns dieser Aufgabe.
Wir finden, dass Feminismus super ist und vieles erreicht hat.
Und sind trotzdem davon überzeugt, dass es noch einiges zu tun gibt.
Initiiert wurde bessie berlin von Angie Volk.
Angie pumpt seit vielen Jahren nicht dünner werdendes Blut in feministische Projekte. Sie hat Kulturwissenschaften studiert, im Bereich Gleichstellung gearbeitet und zuletzt ein interkulturelles Community Building Projekt mit aufgebaut. bessie berlin knüpft an diese Erfahrungen an.
KONZEPT
“I know there is strength in the differences between us. I know there is comfort, where we overlap.”
― Ani DiFranco
Vorbilder sind Symbolfiguren für Chancen und Potentiale, die aus Mut und Leidenschaft entstehen. Hier findest du inspirierende Frauen und kraftvolle weibliche Projekte.
ROLEMODELS
“If you can’t find a good rolemdodel, be one.”
― Gale Ann Hurd

MARGARET HAMILTON
Informatikerin

Margaret Hamilton ist die bekannteste Frau hinter der Apollo-Mission. Geboren 1936, kam Hamilton als junge Mathematikerin eher zufällig ins Raumfahrtprogramm des Massachusetts Institute of Technology (MIT). Programmieren brachte sie sich praktisch selber bei und arbeitete sich schnell hoch zur Direktorin des Apollo Flight Computer Programming. Sie wurde Hauptverantwortliche für die On-Board-Flugsoftware und nahm als berufstätige Mutter gelegentlich ihre kleine Tochter mit zur Arbeit. Als diese beim Spielen einen Knopf des Apollo-Bordcomputers drückte und das System damit zum Absturz brachte, wurde Hamilton der Mensch als Fehlerfaktor bewusst und sie programmierte dementsprechende Schutzmaßnahmen – obwohl ihr versichert wurde, dass „Astronauten keine Fehler machen“. Tatsächlich drückte Jim Lovell während der Apollo 8 Mondumrundung ebenfalls einen falschen Knopf. Dank Hamiltons Voraussicht konnte der Fehler aber schnell behoben und die Mission gerettet werden.
Neben zahlreichen anderen Auszeichnungen erhielt Hamilton 2016 von Präsident Barack Obama die Presidential Medal of Freedom, die höchste zivile Auszeichnung der USA. Auf dem Foto seht ihr sie neben dem Code-Ausdruck des Apollo Bordcomputers.

SANDRA TREISBACH
Designerin
Sandra ist in der Nähe von Frankfurt aufgewachsen, doch schon früh trieb es sie raus aus Hessen. Mit Anfang zwanzig verschlug es sie erst spontan nach Hamburg fürs Kommunikationsdesign Studium, dann tauschte sie das Wasser gegen die wilde Großstadt: für ein Praktikum in einer Werbeagentur kam sie nach Berlin.
Nach ihrem Praktikum startete sie mit einer Junior Design Stelle, wurde Art Direktorin und begann sich immer öfter zu fragen, ob Werbung die richtige Branche für sie ist. In ihr wuchs der Wunsch, sich nachhaltigerem Design für nachhaltigere Kund*innen und Projekte zu widmen. Also heuerte sie in einem Designstudio an, schärfte ihr Wissen, verschob ihre Arbeitsschwerpunkte. Schließlich fasste sie den Mut, sich der eigenen Selbstständigkeit zu widmen. Ihre Vision dabei ist es, gestalterisch aktuelle Themen zu transportieren, Themen wie Nachhaltigkeit, Diskriminierung, Alltagsrassismus, Gender Equality. Mit guten Designs und Konzepten möchte sie neue Blickwinkel und Perspektiven schaffen. Sandra ist nach wie vor auf der Suche, manchmal rastlos, immer neugierig und bereit, Dinge auf den Kopf zu stellen. Sie lebt nach dem Motto: Wenn dich etwas stört oder du nicht glücklich bist, dann nimm es bewusst wahr und ändere es. Auch wenn es sich am Anfang total verrückt anfühlt.

HELENE SHANI BRAUN
Rabbinern

Helene ist 23 Jahre alt, kommt ursprünglich aus Hannover und ist seit zwei Jahren in Berlin. Sie ist Teil der Liberal Jüdischen Gemeinde und studiert das Rabbinatsstudium am Abraham Geiger Kolleg und jüdische Theologie an der Universität Potsdam. An Abraham Geiger College werden 17 Sprachen gesprochen und Menschen aus allen möglichen Ländern bereiten sich hier auf das Rabbinat vor. Wo genau Helenes Reise nach dem Studium hingehen wird, weiß sie noch nicht genau. Sie möchte zum einen den Frauen*anteil unter jüdischen Glaubensvertreter*innen erhöhen, zum anderen den überalterten Gemeinden zu neuen Mitgliedern verhelfen. Sie hat Sorgen wie die jüdische Zukunft ansonsten in Deutschland aussehen würde. Ihre Schwerpunkte sind der interreligiöse Dialog, Feminismus und Nachhaltigkeit.

CAROLIN POLTER
Yogalehrerin
Caro, 32, kam 2017 ohne Plan und ohne Job nach Berlin. Das Einzige, was sie wusste, war, dass sie unabhängig sein und freiberuflich arbeiten wollte. Da sie schon immer gern geschrieben hatte und Englisch mochte, begann sie, sich bei diversen Unternehmen als Übersetzerin zu bewerben. Heute übersetzt sie Untertitel für bekannte Streaming-Anbieter, Marketing-Texte und Kunstbücher. Seit 2019 unterrichtet sie außerdem nebenberuflich Vinyasa Flow und Yin Yoga. Ihr ist dabei ein priviliegienbewusster und intersektionaler Zugang wichtig: Yoga möchte sie nicht als Heilewelt-Lifestyle verkaufen, sondern als Werkzeug anbieten, um sich stark und selbstbestimmt im eigenen Körper zu fühlen - ohne Bewegungs-Diktat und Awareness-Dogmen. Ihr Yoga vermittelt Empowerment über Neugierde und der Freude am Unperfektem. Denn alle Körper sind verschieden und diese Vielfalt gilt es zu zelebrieren!

MAIKE SCHÖFER
Pfarrerin
Maike hat sich mit zwanzig relativ planlos für ein Studium der Religionspädagogik entschieden – weil es NC frei war, weil Theologie sie interessierte. Dass sie über diesen Weg zur Pfarrerinnenausbildung kommen würde, hat sie nicht erwartet. Sie hat zwar schon immer eine tiefe Sehnsucht verspürt zu predigen, aber ihre Befürchtung war groß, dass die anderen Pfarrer*innen alle schlauer und frommer wären als sie – Maike selbst kommt aus einer wenig religiösen Arbeiter*innenfamilie. Sie hat sich schlußendlich doch für die Ausbildung entschieden und blickt ihrer Zeit im Talar mit viel Vorfreude entgegen. Ihre Perspektive auf Glaube ist feministisch, kritisch, weltgewandt, auf Instagram setzt sie sich als @ja.und.amen mit Themen wie Sexismus und Bodypositivity in der Kirche auseinander, schafft gleichzeitig tolerante, zeitgemäße Zugänge zu Religion, die neugierig machen und den Diskurs um Glaubenslehre extrem bereichern.

BASAK KISAKÜREK IBSEN
Wissenschaftlerin

Basaks Traum war es, ihr Leben so viel wie möglich im Meer und der Nähe seiner Bewohner*innen verbringen. Die begeisterte Taucherin aus Istanbul ist große Liebhaberin der mediterranen See. Aber die verschiedenen Etappen ihres Geochemie Studiums brachten sie an andere Orte, ihre Promotion schließlich nach Kiel. Nach einigen Jahren in der Forschung entschied sie sich für eine Karriere im Wissenschaftsmanagement, wurde Mutter und widmete sich dieser Aufgabe mit viel Leidenschaft. Als sie eine Brustkrebsdiagnose bekam, warf sie das komplett aus der Bahn. Sie überwand die Krankheit und setzt heute mit umso größerer Kraft und Stärke Vorhaben um, die sich für
Gender Equality in der Forschung einsetzen - wie zum Beispiel „Baltic Gender“. Es läuft zwar nicht immer alles nach Plan, findet Basaks, und manchmal gehen einen alte Träume durch Netz. Aber sie ist davon überzeugt, dass das Leben schon weiß, was es mit einem vorhat und dass man sich manchmal einfach treiben lassen sollte.

HANNAH HIECKE
Keramikerin
Eigentlich wollte Hannah nach der Schule Kunst studieren. Sie entschied sich stattdessen für solidere Studiengänge: Kommunikations- und Information Design. Den Traum, sich etwas Eigenes aufzubauen, hatte sie von Anfang an. Ihr Ziel war es, freies, kreatives Arbeiten mit informationsbasierten Projekten zu verbinden. Dieses Jahr hat Hannah sich diesen Traum erfüllt: Sie mietete spontan einen alten Kiosk und baute ihn zu einer Keramikwerkstatt um. In dem hellen, wunderschönen Atelier entstehen jetzt ihre klaren und besonderen Stücke. Gleichzeitig nutzt sie den Raum als Grafikstudio für Entwürfe im wissenschaftlichen Bereich. Wenn die Pandemie es zulässt, soll ihr Studio Zaand ein offener Raum werden, in dem Veranstaltungen und Workshops zum Begegnen und Austausch stattfinden. Hannah ist überzeugt: Es lohnt sich immer, mutig zu sein und sein eigenes Ding zu machen. Egal wie widrig die Umstände sind. Mit viel Herzblut klappt so auch eine erfolgreiche Ateliereröffnung in Zeiten von Corona.

AUREEN AIPOH
Bäckerin
Aureen Aipoh ist die Gründerin von Oshione, einer Firma, die minimalistisches, schönes und gesundes Essen auf eure Teller bringen möchte.
Backen und Kochen sind seit jeher integraler Bestandteil von Aureens Leben. Angeleitet durch ihre Mutter, Tanten und Großmütter, verbachte sie schon früh viel Zeit mit Backen, Kochen und Brutzeln.
Die Idee, ihre Leidenschaft zu professionalisieren, entstand aus der Not heraus: Vor einigen Jahren wurde ihr eine Gluten- und Laktoseintoleranz diagnostiziert. Daraufhin verbrachte sie viel Zeit in der Küche, auf Märkten und in Bioläden. Sie verknüpfte ihre alten Familienrezepte mit unbekannten Zutaten, lernte neue Kombinationen und Texturen kennen.
Oshione ist das Ergebnis dieses Lernprozesses und ein Output, um mit euch kulinarische Fragmente ihrer Kultur und die Liebe zu guten Essen zu teilen. Aureen verwendet natürliche und gesunde Inhaltsstoffe für ihre köstlichen Kreationen, sie sollen Kindheitserinnerungen wecken und gleichzeitig neugierig machen auf moderne Geschmacksideen. Samstags trefft ihr sie auf dem Markt am Chamissoplatz in Kreuzberg, Donnerstag findet ihr ihren Stand auf dem Ökomarkt am Kollwitzplatz. Ansonsten könnt ihr euch auch durch den Onlineshop klicken und bis zur Lieferung schonmal vom Bananenbrot träumen.

TRINH THI MINH HA
Theoretikerin


Trịnh Thị Minh Hà ist Komponistin und Filmemacherin. Beide Disziplinen sowie Women’s Studies unterrichtet sie an verschiedenen Universitäten. Dabei verbindet sie postkoloniale und feministische Theorien zu neuen Perspektiven auf Herrschaft, Selbstermächtigung und Identität. International bekannt wurde sie durch das Buch Women, Native, Other, das 1989 erschienen ist. In ihm beleuchtet sie die westlich-androzentrische Weltsicht in Bezug auf Kultur, Gesellschaft und Wissen und hinterfragt die daraus resultierende Zweiteilung in ein Ich gegen ein Du, in ein Wir gegen Die Anderen. Sie liefert damit einen essentiellen Beitrag zur kritischen Auseinandersetzung mit Fremdheitskonstruktionen und Identitätspolitiken.

CHRISTIN LOHMANN
Illustratorin
Christin Lohmann ist eine Illustratorin aus dem Ruhrgebiet, die Berlin zu ihrer Wahlheimat ernannt hat. Ihre unkonventionellen Illustrationen sind inspiriert von queerfeministischen Kontexten, sie strotzen vor Humor und Selbstironie, sind laut, bunt und herrlich schräg.
Christin legt viel Wert darauf, sich selbst nicht zu ernst zu nehmen, aber trotzdem wichtige und unbequeme Inhalte zu verhandeln. Ihre Themen sind Selbstliebe, psychische Gesundheit und Tabubrüche. Besonders ans Herz gewachsen sind uns ihre „unzensierten“ und humorvollen Darstellungen von Geschlechtsteilen. Christin vertreibt ihre Illustrationen als Artprints und Merchandise in verschiedenen Shops und auch online bei Etsy.

DEMET DEMIR
Aktivistin

Demet Demir ist eine der wichtigsten Feministinnen der türkischen Gegenwart. Die 57-jährige trans Aktivistin kämpft seit 30 Jahren für die Rechte von trans Menschen und Sexarbeiterinnen. Ihre Kampfansage richtet sich gegen Gewaltverbrechen und Hassmorde an Personen aus der queeren Community und Frauen. Eine in der Türkei existenzielle Aufgabe - das Land hat im europäischen Vergleich eine der höchsten Mordraten an trans oder genderdiversen Menschen. Dabei steht Demet Demir mal im Gerichtssaal, mal demonstrierend auf der Straße. Links-politisch aktiv ist sie seit Schulzeiten, nach dem türkischen Militärputsch in den 80ern wurde sie dafür festgenommen und gefoltert. Ihr politisches Engagement blieb ungebrochen: 1999 trat sie als erste Kandidatin aus der LGBTIQA-Community für die ÖDP bei den Kommunalwahlen an. Sie hat zwar verloren, aber wir sind fest davon überzeugt, dass das nicht ihr letzter Wahlkampf gewesen ist.

KIMBERLE CRENSHAW
Juristin
Die US-amerikanische Professorin und Juristin Kimberlé Crenshaw gilt als Begründerin des intersektionalen Feminismus. Das Konzept Intersektionalität beschreibt (wie hier bereits an anderer Stelle erklärt), die Parallelitäten und Überlappungen von Diskriminierungserfahrungen. Berühmt wurde sie 1989 mit dem Aufsatz Demarginalizing the Intersection of Race and Sex, er handelt von dem Rechtsstreit entlassener Schwarzer Frauen gegen ihren ehemaligen Arbeitgeber, General Motors. Kimberlé Crenshaw entlarvt in dem Text die Unfähigkeit des Gerichts, die Verworrenheit der Faktoren Hautfarbe und Geschlecht bei der Urteilssprechung miteinzubeziehen.
Die Kritik vom intersektionalen Feminismus richtet sich auch an die feministische Bewegung selbst und fragt: Wer kann für wen sprechen? Welche Lebensrealitäten sind relevant im Kampf um Gleichheit? (Spoiler: Alle!)
EVENTS
“Abandon the cultural myth that all female friendships must be bitchy, toxic, or competitive. This myth is like heels and purses – pretty but designed to slow women down.”
― Roxane Gay
Ziel aller Veranstaltungen ist es, Sichtbarkeit für Frauen-Themen und -projekte zu schaffen und kultursensibles Miteinander zu fördern. Die Events sollen bezahlbar und zugänglich für alle sein. Solltest du den Eintritt nicht aufbringen können, lass uns das bitte wissen.
Dazu reicht eine formlose E-Mail.
Gibt es noch etwas, worauf wir achten sollten?
Benötigst du Sprachmittlung?
Möchtest du Kinder mitbringen?
Trinkst du keinen Alkohol?
Gibt es Dinge, die du nicht essen möchtest, oder essen kannst?
Bevorstehende und vergangene Veranstaltungen
- So 25 Apr25SoAprbessie_talk: Geburtshilfe und Empowerment/Videocall25. Apr. 2021, 16:30 – 18:00VideocallAm 25. April findet unser viertes Event statt! Eingeladen zum Gespräch ist Andrea Sturm, die Vorsitzende des Hebammenverbands Hamburg. Sie spricht mit uns über Geburtshilfe und Selbstbestimmtheit, Systemrelevanz und Sichtbarkeit.
- So 07 Feb07SoFebbessie_panel: Glaube und Feminismus/Videocall07. Feb. 2021, 16:00 – 18:00VideocallAm 7.Februar findet unser drittes Event statt! Das Panel widmet sich der Frage, wie in traditionellen Religionskontexten moderne Ausdruckformen entstehen und welche Rolle besonders Frauen* dabei spielen. Zu Gast sind eine Rabbinern und eine Pfarrerin in Ausbildung sowie eine konvertierte Muslima.
- So 06 Dez06SoDezbessie_talk: bessie x ReOrient/Videocall06. Dez. 2020, 18:00 – 20:00VideocallAm 6.Dezember findet unser zweites Event statt! Beim bessie_talk sprechen wir mit dem Team von ReOrient über Empowerment und Sichtbarkeit von orientalisch-weiblichen Perspektiven auf Kultur, Politik und Bildung.
- 04. Okt. 2020, 16:30 – 18:30endorphina BACKKUNST GmbH, Elsenstraße 52, 12059 Berlin, DeutschlandAm 4.Oktober findet unser erstes Event statt! Beim bessie_panel sprechen wir mit drei spannenden, inspirierenden Gästen über Repräsentation, Selbstermächtigung und Empowerment in der Literatur.